Verliebt, verführt, verkauft…

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Verliebt, verführt, verkauft…
Die Loverboy-Methode
Zum 9. Europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexueller Gewalt informiert die Polizei über das Thema „Menschenhandel mittels Loverboy-Methode“

„Wenn Du mich wirklich liebst, dann machst Du das für mich.“

So oder ähnlich klingen die Sätze aus dem Drehbuch eines Loverboys.

Welches junge Mädchen wünscht sie sich nicht, die große Liebe? Und genau hier setzen die perfiden Methoden der Loverboys an. So suchen die Täter zumeist auf social-media-Plattformen gezielt nach minderjährigen Mädchen und nehmen Kontakt zu diesen auf. Sollte die Falle zugeschnappt haben, folgt in der Regel ein längerer Austausch über einen Messenger-Dienst, in dessen Verlauf Vertrauen aufgebaut wird. Hierbei wird mit Komplimenten zum Aussehen und der Art und Weise des Mädchens nicht gegeizt und Verliebtsein vorgetäuscht. 

Kurz gesagt: der Loverboy präsentiert sich durch geschickte Manipulation als der “Mr. Right“. 

„Als wir uns das erste Mal getroffen haben, war alles schon so vertraut…“.

Das Gefühl des Vertrautseins und der Nähe zueinander wird immer wieder von Opfern der Loverboy-Masche angeführt, wenn sie sich an das erste persönliche Treffen erinnern. 

Die Schmeicheleien, die Geschenke, das schicke Ausführen in romantische Lokale… Das Schmieden gemeinsamer Lebenspläne… Das Versprechen des starken Beschützers… 

Von Opfern der Loverboy-Masche wird übereinstimmend eine massive emotionale Abhängigkeit dargestellt. Auch wird in annähernd allen Fällen davon berichtet, dass es dem Täter gelungen sei, fast unbemerkt eine vollständige Isolation des Opfers von Familie und Freundeskreis herbeizuführen.

„Also, ich dachte zu diesem Zeitpunkt, er wäre der Sechser im Lotto…“.

Ist die vermeintliche Beziehung aus Sicht des Täters gefestigt und die emotionale Abhängig des Opfers groß genug, ist für ihn der richtige Zeitpunkt gekommen, seine finanziellen Probleme zu "offenbaren“.

In aller Regel macht er den angeblichen Geldmangel / die angeblichen Schulden dafür verantwortlich, die gemeinsamen Lebensträume nicht realisieren zu können. Es wird auf eine schnelle Lösung gedrängt. 

„Das ist alles für unseren Traum, für unser Lebensziel…“.

Dem Opfer wird die Verantwortung für das Scheitern der gemeinsamen Zukunft übertragen, wenn es nicht zur schnellen Lösung der finanziellen Probleme bereit ist. Es wird massiver Druck ausgeübt, was das Herbeischaffen von Geld innerhalb kürzester Zeit angeht. Als einzige Möglichkeit der Problemlösung wird durch den Täter eine vorübergehende Prostitution vorgeschlagen. Unterstrichen wird dieser Vorschlag in der Regel mit der Forderung, für die gemeinsamen Träume zu kämpfen und die bedingungslose Liebe zum Täter zu beweisen. 

In fast allen Loverboy-Fällen berichteten die Opfer von einem Teufelskreis zwischen Prostitution, emotionaler Abhängigkeit und der Tatsache, sich selber nicht mehr helfen zu können. 

 

Rat und Hilfe für Betroffene sowie Handlungshinweise für Familien, Freunde und Bekannte von Betroffenen finden Sie hier:

  • Hinweistelefon "sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen"

    0800 0431 431
  • Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen"

    116 016
  • Hilfetelefon "Sexueller Missbrauch"

    0800 225 55 30
  • Opferhilfeorganisation Weißer Ring e.V.

    116 006
  • Kriminalkommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz der Polizei Rhein-Berg

    02202 205 444
  • In akut bedrohlichen Situationen immer

    110

 

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Sag nein! - zu sexueller Ausbeutung und Loverboys

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In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110