Kriminalistisch-Kriminologische Forschung in der Polizei bewegt sich im Spannungsfeld von Politik, Wissenschaft und Praxis. Wesentliches Ziel der Symposiumsreihe ist es daher, den Austausch zwischen den Akteuren in Nordrhein-Westfalen über ausgewählte Themen der kriminalistisch-kriminologischen Forschung zu stärken und auszubauen.
Wie der Titel der Veranstaltungsreihe bereits impliziert, wird angestrebt, Ergebnisse zu erzielen, die insbesondere für die zukünftige Arbeit der Sicherheitsakteure von Bedeutung sind. Die Veranstaltungen orientieren sich daher vorrangig an zukünftigen Entwicklungen und Herausforderungen.
Im Rahmen des dritten Symposiums zum Thema „Kinder und Jugendliche als Täterinnen und Täter von Gewaltkriminalität“ wurden die Verbreitung und Entwicklung, die Erscheinungsformen und die Entstehungsbedingungen von Gewaltkriminalität im Kindes- und Jugendalter in den Blick genommen.
Das zweitägige Symposium wurde geplant und organisiert von der Kriminalistisch-Kriminologischen Forschungsstelle des LKA NRW. Im Hybridformat fanden Impulsvorträge, Panels zu verschiedenen Themenschwerpunkten, ein Videobeitrag, eine Podiumsdiskussion und der Online-Auftritt laufender KKF-Projekte statt. Die Ergebnisse des Symposiums werden nachfolgend kurz zusammengefasst und sind in der Veranstaltungsdokumentation dargelegt.
Die Veranstaltung wurde durch Herrn Minister Reul eröffnet. Die Symposiumsreihe trage dazu bei, sich mit zukünftigen gesellschaftlichen Entwicklungen und damit in Zusammenhang stehenden, perspektivischen Anforderungen an die Sicherheitsbehörden zu befassen. Im Anschluss daran begrüßte Björn Ekhoff, Leiter der Abteilung Strategische Kriminalitätsbekämpfung des LKA NRW, die Teilnehmenden und hob die hohe Relevanz des Themas hervor, welche sich auch bereits in einer 2023 gegründeten Bund-Länder-Projektgruppe zur Kinder- und Jugendkriminalität ausdrücke. Anschließend erläuterte die Leiterin der KKF, Dr. Maike Meyer, den Hintergrund der Symposiumsreihe und führte die Teilnehmenden inhaltlich in die Veranstaltung ein.
Den Auftakt der Veranstaltung stellten zwei Impulsvorträge von Prof. Dr. Thomas Bliesener (Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen e.V.) und Prof. Dr. Clemens Kroneberg (Universität zu Köln/ ECONtribute) dar. Während Prof. Dr. Bliesener zunächst unterschiedliche Hellfeld- und Dunkelfeld-Statistiken zur Täterschaft von Kindern und Jugendlichen im Zeitverlauf darstellte, ging Prof. Dr. Kroneberg auf die verschiedenen Einflüsse zur Entstehung von Gewalttätigkeit im Kindes- und Jugendalter ein. Im Anschluss an beide Vorträge erhielten die Teilnehmenden die Gelegenheit, Fragen an die beiden Referenten zu richten.
Im Rahmen des Symposiums wurden insgesamt vier Themenschwerpunkte bearbeitet: Öffentlicher Raum, digitaler Raum, Entstehungsbedingungen und Handlungsansätze. Innerhalb der Themenschwerpunkte wurden jeweils zwei Phänomene bzw. Probleme fokussiert betrachtet. Ziel der Panels war es dabei, konkrete Arbeitshypothesen herauszuarbeiten, die mögliche Handlungspotenziale und Bedarfe aufzeigen, die es in Zukunft zu bewältigen gilt.
Der zweite Veranstaltungstag bot – neben dem kurzen Rückblick auf die Themenschwerpunkte des ersten Veranstaltungstages – einen Blick über den Tellerrand. In vorab geführten Interviews gingen Forschende und Praxisakteure aus den Bereichen der Kinder- und Jugendarbeit, der Pädagogik und der Präventionsarbeit auf die Zukunft von Kindheit und Jugend ein, um mögliche Herausforderungen, aber auch Potentiale zu identifizieren. Diese dienten sodann als Ausgangspunkt für die sich anschließende Podiumsdiskussion.
Es folgte eine Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern aus Schule, Polizei, Wissenschaft, Justiz und Sozialer Arbeit, moderiert von René le Riche (Leitungsstab Polizeipräsidium Düsseldorf). Die Diskussionsschwerpunkte waren dabei insbesondere die Handlungsfelder, die bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen besondere Aufmerksamkeit bedürfen und die Frage nach den Präventionsstrategien, um mit aktuellen Herausforderungen bedarfsgerecht und nachhaltig umzugehen.
Die Symposien werden im Zwei-Jahres-Turnus ausgerichtet. Das Thema der Veranstaltung in 2026 wird zu einem späteren Zeitpunkt und in Abhängigkeit von Entwicklungen festgelegt.
Ausführliche Informationen zum Ablauf, den Vortrags- und Programminhalten sowie den Ergebnissen des Symposiums sind der Veranstaltungsdokumentation zu entnehmen. Darüber hinaus sind die wesentlichsten Inhalte als kurzer Tagungsbericht in der Open-Access Zeitschrift „Kriminologie – das Online Journal (KrimOJ)“ zu finden.