Autokorsos während der EM 2024: Was ist erlaubt?

Autokorso mit Fußballfans
Autokorsos während der EM 2024: Was ist erlaubt?
Eine häufige, nach Spielende auftretende Art und Weise die persönliche Begeisterung zu zeigen, ist die Teilnahme an Autokorsos.
Polizeipräsidium Duisburg

Bei aller Freude - sind Autokorsos nach wie vor grundsätzlich illegal und werden fast ausnahmslos auch auf Antrag nicht genehmigt. Das gilt uneingeschränkt für die EM, da Autokorso regelmäßig gegen § 30 der Straßenverkehrsordnung verstoßen, wonach unnötiger Lärm und unnützes Hin- und Herfahren verboten ist. Initiatoren und Teilnehmende begehen damit Ordnungswidrigkeiten und man kann sich nicht darauf verlassen, dass die Polizei sie immer und überall toleriert.

Autokorso bergen auch bei geringen Geschwindigkeiten erhöhte Risiken von Unfällen oder Verletzungen, bedingt durch die geringen Abstände der teilnehmenden Fahrzeuge, gefährliche Nähe zu Passanten und Passantinnen sowie anderen Verkehrsteilnehmenden, Ablenkung der Fahrzeug führenden Person durch Lärm etc. Zudem ist insbesondere bei Cabrios immer wieder festzustellen, dass sich Insassen aus dem Fahrzeug lehnen ohne Sicherung auf Fahrzeugteilen sitzen etc.

Im Schadensfall wird zudem der Versicherungsschutz riskiert, weil man faktisch bewusst gegen Verkehrsvorschriften verstoßen hat.

Insofern ist von der Teilnahme an Autokorsos dringend abzuraten und besser eine andere, erlaubte Form des kollektiven Feierns vorzuziehen und abgeschlossenen Arealen , beispielsweise  Public Viewing Aeras zu nutzen, um seiner Freude Ausdruck zu verleihen.   

Rote Ampeln sind tabu 

Rote Ampeln überfahren oder Alkohol am Steuer sind absolut tabu. Die Polizei wird insbesondere bei Gefährdungen, groben Verkehrsverstößen oder Straftaten konsequent einschreiten. Halten Sie immer ausreichend Abstand zum Fahrzeug vor Ihnen, um Unfälle zu vermeiden. Bleiben Sie in einer sicheren Entfernung zueinander, um plötzliche Bremsmanöver zu vermeiden.

Nicht aus Fenster lehnen 

Wer sich aus dem Fenster oder Schiebedach lehnt, um besser die großen Fahnen schwingen zu können, oder sich gar auf die Motorhaube oder das Dach setzt, gefährdet nicht nur sich und seine Gesundheit, sondern im Falle eines Unfalls auch seine Versicherungsansprüche.

Fanartikel 

Autofahrer sollten an ihren Fahrzeugen nur sichere Fan-Artikel nutzen, die den Bestimmungen der Straßenverkehrszulassungsordnung entsprechen. Zum Problem kann die Spiegelsocke, insbesondere für Fahrer von neueren Modellen, werden. Außenspiegel mit integrierten Blinkern sowie die vorhandenen Spiegelflächen dürfen nicht verdeckt werden. Auch Assistenzsystem dürfen nicht beeinträchtigt werden.

Problem Fahnen 

Fahnen, eingeklemmt zwischen Fenster und Karosserie, sind gern genutzte Fan-Utensilien, jedoch eine unterschätzte Gefahr für Fußgänger.

Fan-Gimmicks entfernen 

Fan-Gimmicks, zum Beispiel Fahnen, die zwischen Scheibe und Karosserie geklemmt werden, sollten unmittelbar nach dem Ende der Fahrt entfernt werden. Sie erleichtern sonst Einbrüche ins Fahrzeug.

Freie Sicht 

Genauso wichtig ist freie Sicht. Fenster dürfen nicht durch eine Innendekoration verdeckt sein.

Anschnallen 

Außerdem gilt: Anschnallen nicht vergessen! Feiernden Fußballanhängern drohen sonst selbst bei niedrigen Geschwindigkeiten lebensbedrohliche Verletzungen.

Lärmpegel

Achten Sie darauf, dass der Lärmpegel Ihres Fahrzeugs andere nicht belästigt. Vermeiden Sie übermäßiges Hupen und laute Musik.

Kommunikation

Halten Sie die Kommunikation untereinander aufrecht. Nutzen Sie Blinker und andere Signale, um Ihre Absichten deutlich zu machen.

Polizei schaut genau hin 

Relevante Aspekte für das Einschreiten der Polizei sind der Zeitpunkt und die Dimension des Autokorsos, das Verhalten der Teilnehmer und Zuschauer sowie die entstehenden Gefahren.

Keine Beeinträchtigungen 

Ein Autokorso stellt eine „übermäßige Straßenbenutzung“ dar und bedarf grundsätzlich der Erlaubnis der Straßenverkehrsbehörde.

Sicherheit geht vor!

Wenn sich alle an die Spielregeln halten werden, freuen wir uns gemeinsam mit Ihnen über eine gute, vor allem sichere Europameisterschaft.

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110