Vorsicht vor Taschendieben

An einem belebten Bahnsteig greift ein Mann unbemerkt einer wartenden Frau in die Handtasche und nimmt eine Geldbörse heraus
Vorsicht vor Taschendieben
Taschendiebe mögen Orte mit vielen Menschen: in öffentlichen Verkehrsmitteln, an Bahnhöfen, in Fußgängerzonen und weitere Orte, an denen Gedränge herrscht. Taschendiebe wenden verschiedene Tricks an. Wir erklären Ihnen, wie Sie sich davor schützen können.

Je mehr Menschen an einem Ort, umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass sich unter ihnen Taschendiebe befinden. Auf dieser Seite erklären wir Ihnen unter anderem, welche Tricks Taschendiebe anwenden, wie Sie sich schützen können und wie Sie vorgehen, wenn Sie von Taschendiebstahl betroffen sind.

Ein Taschendiebstahl kann teuer werden

Neben dem finanziellen Schaden ist ein Taschendiebstahl oft mit großem zeitlichen Aufwand und Ärger verbunden, weil etwa entwendete Dokumente wie Ausweise und Führerscheine neu ausgestellt werden müssen. Außerdem kostet die Wiederbeschaffung einige Hundert Euro.
Taschendiebe stehlen neben Geldbörsen auch häufig Mobiltelefone. Dann sind oft auch viele persönliche Daten wie Adressen, Bilder und Videos weg.
Erbeutete Bankkarten und Kreditkarten können die Täter Geld von den Konten ihrer Opfer abheben. Noch schlimmer: Endwendete Ausweise werden sogar für Geschäfte genutzt.
Versicherungen zahlen die Schäden durch Taschendiebstahl nicht!

Taschendiebe fallen nicht auf

Taschendiebe finden in großen Menschenansammlungen (in öffentlichen Verkehrsmitteln, an Bahnhöfen und Flughäfen, in Fußgängerzonen, bei Messen und Volksfesten wie den Karneval) ihre Opfer. 
Immer öfter handelt es sich bei Taschendieben um Jugendliche und sogar Kinder. Sie sind meist unauffällig gekleidet und treten freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend auf.

Die bekanntesten Tricks der Taschendiebe

Flecken-Trick: Sie werden „versehentlich“ mit Ketchup, Eis oder einer anderen Flüssigkeit bekleckert. Es folgen Entschuldigungen und Reinigungsversuche, um die Opfer abzulenken und ihre Wertsachen zu stehlen, greift ein zweiter Täter in Ihre Jacke, Tasche oder Ihren Rucksack.

Drängel-/Rempeltrick: Beim Einsteigen in den Bus stolpert jemand vor Ihnen, bückt sich und bleibt plötzlich stehen. Während Sie auf diese Person auflaufen, greift ein zweiter Täter in Ihre Jacke, Tasche oder Ihren Rucksack.

Stadt-/Fahrplantrick: Jemand fragt Sie nach dem Weg, hält Ihnen einen Stadtplan vor und bittet Sie um Hilfe. Während Sie helfen, plündern Mittäter Ihre Tasche.

Spendensammler-/Geldwechseltrick: Sie werden gebeten, eine Münze zu wechseln oder eine Spende für einen vermeintlich guten Zweck zu geben. Während Sie das Münzfach Ihrer Geldbörse öffnen, lenkt der Täter Sie ab, wirft seine Münze in Ihr Portemonnaie, zeigt auf das gewünschte Kleingeld oder irritiert Sie auf eine andere Weise. Dabei stiehlt er Ihnen Banknoten aus dem Geldscheinfach.

Die Tricks sind vielfältig – eines ist aber immer gleich:
Die Täter nutzen sorgloses und unachtsames Verhalten oder die Hilfsbereitschaft Ihrer Oper aus.

So schützen Sie Ihre Wertsachen
  • Rechnen Sie vor allem in Menschenmengen damit, dass Diebe Sie ablenken wollen, um Sie zu bestehlen. Bleiben Sie misstrauisch, wenn Sie von Unbekannten angesprochen werden – mit welchem Anliegen auch immer.
  • Tragen Sie Wertsachen und Dokumente nicht in der Handtasche bei sich, sondern verteilen sie in verschlossenen Innentaschen Ihrer Oberbekleidung. Empfehlenswert sind auch Brustbeutel, Gürtelinnentaschen oder Geldgürtel.
  • Tragen Sie Ihre Hand- oder Umhängetasche stets verschlossen unter dem Arm geklemmt und mit dem Verschluss zum Körper. In Geschäften, Fußgängerzonen oder ähnlich belebten Bereichen sollten Sie auch Rucksäcke immer verschlossen unter dem Arm tragen.
  • Verwahren Sie Gegenstände wie Geldbörse, Mobiltelefon und Schlüssel nicht in der Einkaufstasche, dem Einkaufskorb oder Einkaufswagen und legen Sie Ihr Portemonnaie an der Kasse nicht aus der Hand.
  • Lassen Sie Gepäck und Wertsachen nie aus den Augen. Nehmen Sie Geldbörsen, Mobiltelefone, Schlüssel usw. immer aus Kleidungsstücken, die Sie an Garderoben oder über Stuhllehnen hängen. In Restaurants oder Cafe`s Taschen nicht an die Stuhllehne hängen, sondern auf Ihren Schoß stellen oder auf den Boden, fixiert zwischen Ihren Füßen. Legen Sie Ihr Mobiltelefon nicht offen auf den Tisch, sondern behalten Sie es in einer verschlossenen Tasche.
  • Führen Sie nur so viel Bargeld mit sich, wie Sie brauchen.
  • Notieren Sie sich die Daten Ihrer Geldkarten (Kontonummer und Bankleitzahl) und die Gerätenummer (IMEI) Ihres Handys. Nehmen Sie die Notizen niemals mit, sondern bewahren Sie sie sicher Zuhause auf.
  • Notieren Sie niemals die vierstelligen PIN-Codes von Debit- oder Kreditkarten sowie Mobiltelefonen, sondern lernen diese auswendig.
Wenn Sie trotzdem Opfer geworden sind oder einen Diebstahl beobachten
  • Verständigen Sie umgehend die Polizei über den kostenlosen Notruf 110.
  • Machen Sie auf den Dieb aufmerksam und fordern Sie umstehende Passanten auf, Ihnen zu helfen.
  • Kümmern Sie sich um Menschen, die bestohlen wurden und bieten Ihnen Hilfe an.
  • Prägen Sie sich das Aussehen der Diebin/des Diebs möglichst genau ein und stellen sich als Zeugin/Zeuge zur Verfügung.
  • Melden Sie den Diebstahl amtlicher Dokumente umgehend der kommunalen Verwaltungsstelle, bei ausländischen Dokumenten Ihrem Konsulat.
  • Lassen Sie Debit- oder Kreditkarten unverzüglich sperren, wenn diese abhandengekommen sind. Dazu steht Ihnen unter der Telefonnummer 116 116 ein gebührenfreier Sperrnotruf zur Verfügung.
  • Veranlassen Sie die Sperrung von Debit-/Kreditkarten für das elektronische Lastschriftverfahren bei einer Polizeiwache oder bei Ihrer Bank (sog. KUNO-Sperrung).
  • Informieren Sie umgehend Ihre Bank über den Verlust der Karten.
  • Wenn Wohnungs- oder Fahrzeugschlüssel entwendet wurden, lassen Sie die Schließzylinder schnellstmöglich austauschen.

Weitere Informationen finden Sie auf www.polizei-beratung.de

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110