„Ey! Das musst du sehen!“
Du sitzt zusammen mit deinen Freunden auf dem Schulhof. Emma tippt dich von der Seite an: „Schau dir das mal an, echt krass! Meinst du, das ist echt?“ Hinter dir hörst du Finn: „Richtig weird, was der Typ da mit ihr macht! Ey! Niklas, komm mal her! Das musst du sehen! “
Du hast ein komisches Gefühl, wenn du das liest? Wir auch!
Schon bei solchen Inhalten kann es sich um strafbare sexualisierte Bilder und Videos von Minderjährigen oder sogar um Missbrauchsdarstellungen handeln.
Zum 10. Europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexueller Gewalt informiert die Polizei über das Thema „Verbreitung von Missbrauchsabbildungen“
Was sind Missbrauchsabbildungen?
Missbrauchsabbildungen zeigen sexuellen Missbrauch an Kindern oder Jugendlichen. Dies kann sowohl in Form von Fotos als auch Videos sein. Die Verbreitung derartiger Abbildungen findet häufig im Internet statt. Häufig wird der Begriff „Kinderpornografie“ verwendet. Im Gegensatz zu allgemein bekannter Pornografie sind sexuelle Handlungen mit Kindern jedoch immer mit Gewalt verbunden. Psychisch oder physisch. Um derartige Abbildungen herzustellen werden also real existierende Kinder sexuell missbraucht!
Wie werden sie verbreitet?
In WhatsApp- oder weiteren Chatgruppen kann man ungefragt in den Besitz von derartigen Darstellungen gelangen. Außerdem kursieren unter Jugendlichen Websites, die geschmacklose bis illegale Inhalte enthalten. Des Weiteren werden die empfangenen Inhalte sodann einfach unmittelbar vorgezeigt.
Was kann ich selbst dagegen tun?
„Melden statt teilen“!
Was, wenn von dir selbst Bilder im Umlauf sind? Was, wenn deine kleine Schwester oder dein bester Freund zu sehen sind? Möchtest du plötzlich jedem im Sportverein gezeigt werden? In der Schulklasse die Runde machen oder beim Abendessen von Geschwistern darauf angesprochen werden? Nein?
Fühlt sich ein Bild oder Video falsch an, liegst du damit meist richtig.
Unterbinde das Teilen, melde das Bild und schütze damit das Opfer!
Rat und Hilfe für Betroffene sowie Handlungshinweise für Familien, Freunde und Bekannte von Betroffenen finden Sie hier:
- Hilfetelefon – Sexueller Missbrauch
0800 225 55 30 - Hinweistelefon – Sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen
0800 0431 431 - Weißer Ring e.V. – Opfer-Telefon
116 006 - Kriminalkommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz der Polizei Rhein-Berg
02202 205 444 - In akut bedrohlichen Situationen immer
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